Weimar (als außerschulischen Lernort) erkunden:
Exkursion der Fachdidaktik Deutsch
Wie sich die Goethe- und Schillerstadt Weimar als außerschulischer Lernort für den Deutschunterricht nutzen lässt, erfuhr und erprobte eine Gruppe von zehn Studierenden bei einer Exkursion der Fachdidaktik Deutsch nach Weimar vom 16. bis 19. März 2025. Geleitet wurde sie von Prof. Dr. Florian Radvan, Dr. Robert Steegers und Marie Nazlier. Neben einem intensiven Einblick in das literarische Erbe der Stadt bot die Exkursion auch Raum für einen fachlichen und didaktisch-methodischen Austausch.
Der erste Tag führte uns in das Goethe- und Schiller-Archiv, in dem wir neben einer interessanten Führung seltene Einblicke in die Woyzeck-Handschriften Georg Büchners und in Briefe Goethes an Charlotte von Stein (dabei unter anderem auch die erste Fassung von „An den Mond“, 1778) erhielten. Anschließend besuchten wir die Herzogin Anna Amalia-Bibliothek, in der uns u.a. Bühnenbild- und Kostümentwürfe der Theatralia-Sammlung gezeigt und erklärt wurden, sodass wir ebenfalls einen Zugang zur Theatergeschichte Weimars erhielten.
Am Dienstag besichtigten wir das langjährige Wohnhaus Goethes am Frauenplan und das angegliederte Goethe-Museum. Der Nachmittag war der Gedenkstätte Buchenwald gewidmet, u.a. den zum dortigen ehemaligen Konzentrationslager entstandenen literarischen Texten. Wir ließen den Tag mit einem Ausflug nach Erfurt und einem Spaziergang durch die Altstadt ausklingen. Der letzte Tag schließlich bot eine individuelle Programmauswahl: Während einige Studierende das Bauhaus-Museum besuchten, entschieden sich andere für den Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia-Bibliothek.
Zusätzlich zu interessanten Führungen bereiteten die Studierenden in Kleingruppen Impulsvorträge zu bestimmten Orten, die für den Deutschunterricht gewinnbringend besucht und erlebt werden können, vor. So ergab sich eine Sammlung kreativer Ideen zur Gestaltung der Begegnung von Schülerinnen und Schülern etwa mit Goethes Gartenhaus im Ilmpark, dem Grab Christiane Vulpius’ oder der Gedenkstätte Buchenwald.
Neben dem kulturellen und historischen Input nutzten einige Studierende die Gelegenheit, Themen für ihre Masterarbeiten zu entwickeln. Neben der fachlichen und fachdidaktischen Tiefe des Programms machte vor allen Dingen die Gruppe an sich, die von Beginn an sehr gut harmonierte, die Exkursion zu einer bereichernden und schönen Erfahrung.
Hanna D.