Barbara Köhler

2. Thomas Kling-Poetikdozentin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Barbara Köhler (Jg. 1959) war die zweite Thomas Kling-Poetikdozentin. Sie wurde bei Amerika in Sachsen geboren, studierte nach einer Facharbeiterausbildung für textile Flächenherstellung und nach Tätigkeiten als Altenpflegerin und Beleuchterin zwischen 1985 und 1988 am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig; seit 1994 lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Duisburg.

Barbara Köhlers sprachkünstlerisches Oeuvre ist mit den Gattungen Lyrik, Essay und Übersetzung an der Schnittstelle zwischen Literatur, bildender Kunst und Performance-Kunst angesiedelt. Für ihre Arbeiten ist Barbara Köhler mehrfach ausgezeichnet worden. So unter anderem mit dem Spycher: Literaturpreis Leuk, mit dem Joachim-Ringelnatz-Preis, dem Poesiepreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, dem Alice Salomon Poetik Preis und dem Ernst-Meister-Preis für Lyrik.. Zuletzt erschien Istanbul, zusehends (2015) beim Lilienfeld Verlag in Düsseldorf. Das Werk wurde 2016 mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet.

Am 08. Januar 2021 ist Barbara Köhler nach langer Krankheit verstorben.

Barbara Köhler liest ein Buch, Schwarz-weiß-Bild
© Chris Zintzen

Antrittsvorlesung & Interview

Wir laden Sie herzlich ein, die Antrittsvorlesung von Barbara Köhler zur 2. Thomas Kling-Poetikdozentur an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn unter dem Titel »Die Reise zum Mittelpunkt der Rede«, die Laudatio von Prof. Dr. Kerstin Stüssel, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn, sowie die Amtsübergabe der Poetikdozentur durch Vorgänger Stefan Weidner hier digital zu erleben.

"Die Reise zum Mittelpunkt der Rede", Antrittsvorlesung von Barbara Köhler (2012)

"Die Reise zum Mittelpunkt der Rede", Antrittsvorlesung von Barbara Köhler (2012); Laudatio: Prof. Dr. Kerstin Stüssel, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn

"Die Reise zum Mittelpunkt der Rede", Antrittsvorlesung von Barbara Köhler (2012); Amtsübergabe durch Vorgänger Stefan Weidner

Seminar: Update & Undo: Zur Odyssee (SoSe 2012)

Beschreibungstext der Lehrveranstaltung:

Äußere Gestalt und Stimme, démas kai audè: mit diesen Worten endet die »Odyssee«, jenes Epos, das überliefert ist als einer der Anfänge schriftlicher Überlieferung, aus einer Zeit, als Wörter, hörbare, auch sichtbare Gestalt annahmen, lesbar wurden, anders: bestimmbar. Diesen alten Text, gestaltete Worte, durch Zeiten überliefert, übertragen, übersetzt, wieder zum Klingen zu bringen, zu vergegenwärtigen, wäre ein Unternehmen des Seminars – eine Entdeckungsreise durch seine Stimmigkeit (und Unstimmigkeiten). Und so durchaus im Sinne von Thomas (»Ich-schreib-so-laut-ich-kann«) Kling. Andererseits ließe sich dies auch verbinden mit einer Analyse, die zurückreichen könnte bis zur List Penelopes (Frau des »listenreichen« Odysseus): ihr Auflösen von Textur, um sie wieder zu verknüpfen, neu aufzutrennen, anders vielleicht zu verbinden, wieder und wider, man könnte das Allysis nennen: eine Lösung, die keine finale wär, anders ist – womit sich Zeit gewinnen lässt. Zeit für eine Reise, die ja nur eine Odyssee sein kann: quer durch diese Mutter aller Fantasy-Stories und ihre »reale« Umgebung, durch einen der Basistexte der Menschheit. Welcome aboard!

Und dennoch, mit allen Schwierigkeiten, auch nach Hause – wo immer Ithaka ist. Das Seminar kann auch als Fortsetzung und Vertiefung des Angebots vom Sommersemester belegt werden.

Seminar: Update & Undo: Zur Odyssee II (WS 2012/13)

Beschreibungstext der Lehrveranstaltung:

Äußere Gestalt und Stimme, démas kai audè: mit diesen Worten endet die »Odyssee«, jenes Epos, das überliefert ist als einer der Anfänge schriftlicher Überlieferung, aus einer Zeit, als Wörter, hörbare, auch sichtbare Gestalt annahmen, lesbar wurden, anders: bestimmbar. Diesen alten Text, gestaltete Worte, durch Zeiten überliefert, übertragen, übersetzt, wieder zum Klingen zu bringen, zu vergegenwärtigen, wäre ein Unternehmen des Seminars – eine Entdeckungsreise durch seine Stimmigkeit (und Unstimmigkeiten). Und so durchaus im Sinne von Thomas (»Ich-schreib-so-laut-ich-kann«) Kling. Andererseits ließe sich dies auch verbinden mit einer Analyse, die zurückreichen könnte bis zur List Penelopes (Frau des »listenreichen« Odysseus): ihr Auflösen von Textur, um sie wieder zu verknüpfen, neu aufzutrennen, anders vielleicht zu verbinden, wieder und wider, man könnte das Allysis nennen: eine Lösung, die keine finale wär, anders ist – womit sich Zeit gewinnen lässt. Zeit für eine Reise, die ja nur eine Odyssee sein kann: quer durch diese Mutter aller Fantasy-Stories und ihre »reale« Umgebung, durch einen der Basistexte der Menschheit. Welcome aboard!

Und dennoch, mit allen Schwierigkeiten, auch nach Hause – wo immer Ithaka ist.



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