Dies academicus
Für Mittwoch, 3. Dezember 2025, lädt die Universität Bonn zum Dies academicus ein – dem traditionellen Tag der offenen Tür für alle Interessierten. Besucherinnen und Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Ausstellungen und Führungen.
Die Universität Bonn öffnet am Dies academicus, dem Tag der offenen Tür, ihre Tore und lädt für den 3. Dezember zu einem vielfältigen Programm ein. Rund um das Hauptgebäude sowie in den Museen und Sammlungen erwarten die Besucherinnen und Besucher zahlreiche Vorträge, Ausstellungen und Führungen der Fakultäten. Ergänzt wird das Programm durch diverse überfachliche Angebote, die sich an alle Gäste richten.
Das vollständige Programm finden Sie auf der Seite des Studium Universale (Link). Das IGLK lädt ganz besonders herzlich alle Interessierten zu den folgenden Veranstaltungen an unserem Institut ein:
Veranstaltungen am IGLK
10.15 Uhr, Hörsaal V
Prof. Dr. Kerstin Stüssel (Neuere deutsche Literaturwissenschaft)
Warum DDR-(Propaganda)-Literatur lesen? Vom Weggehen, Flüchten und vom Dableiben zwischen 1961 und heute
Anhand von zwei propagandistisch-ideologisch aufgeladenen Prosatexten aus der DDR (Christa Wolf: Der geteilte Himmel (1963), Hermann Kant: Die Aula (1965)) soll eine Matrix von binnen-deutscher Migration entwickelt werden, die sich bis heute literarisch (Lukas Rietzschel: Raumfahrer (2021), Charlotte Gneuß: Gittersee (2023)) und politisch zu Geltung bringt. Wichtige ebenfalls affektiv und ideologisch irritierende Stichworte in diesem Zusammenhang sind Heimat, Verschollenheit, Anspruchsberechtigungen und -erwartungen, Loyalität und Verrat, die in ihrer literarisch-narrativen Dimension in den Blick kommen.
10.15 Uhr, Hörsaal II
Peter Glasner (Germanistische Mediävistik), Michael Rohrschneider (Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte), Claudia Wich-Reif (Germanistische Linguistik)
Geschichte der Deutschen Sprache und Sprachliche Variation
Das digitale Arbeiten der klassischen Textwissenschaften verändert nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre in zunehmender Geschwindigkeit. Um sich den neuen Fragen und Herausforderungen zu stellen, können Lehrende in der Förderlinie „vnd“ (vielfältig – nachhaltig – digital) der Universität Bonn neue Wege digitaler, fachbezogener Lehre erkunden. Aus der Bandbreite der aktuell laufenden Projekte stellen sich in diesem Panel drei Projekte aus Germanistik und Geschichte vor: Das „Lern- und archivalienzentrierte Laboratorium zur Landeskunde (LarLaLand)“, das „Schreibportal“ und das Projekt „Dichter, Sammler, Forscher: Karl Simrock, die Brüder Grimm und ihr Netzwerk digital“. Die interdisziplinären Lehrprojekte eint ein experimenteller Zugang zu digitalen Chancen klassischer textwissenschaftlich-historischer Arbeit, zu deren Entdeckung wir Sie am Dies academicus herzlich einladen!
11.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Arnulf Krause
Der Schatz von Vindelev und der Name Odins
Der 2020 gefundene Goldschatz von Vindelev in Jütland hat weit über Dänemark hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt. Die prächtigen Brakteaten aus der Völkerwanderungszeit zeigen ein detailreiches Bildprogramm und Runen. Der Vortrag will der Frage nachgehen, ob und wieweit sich daraus neue Aspekte zur altnordischen Mythologie gewinnen lassen.
12.15 Uhr, Hörsaal IV
Valerie Broustin (M.A.) mit den Studierenden Jaqueline Kase, Julia Keuer, Zarah Rosenbaum und Martin Steinhauer
Von Drachen, Zwergen, Riesen und anderen Fabelwesen. Lesung der Valdimars Saga
Das Projekt Sagaübersetzungen der Skandinavistik Bonn präsentiert eine Lesung der Valdimars Saga, die in diesem Jahr von Studierenden erstmals aus dem Altnordischen ins Deutsche übertragen wurde.
Begleiten Sie Prinz Valdimar auf der abenteuerlichen Suche nach seiner von einem Flugdrachen
geraubten Schwester und seien Sie gespannt, ob er Prinzessin Marmaria befreien und an den
königlichen Hof zurückbringen kann.
13.15, Hörsaal IV
Dr. Judith Meurer-Bongardt
Als das schwedischsprachige Kinderbuch modern wurde: Anlässlich der 80. Geburtstage von Pippi Langstrumpf und den Mumintrollen
Das Jahr 1945 markiert eine Zäsur – auch in der schwedischsprachigen Kinderliteratur. Vor 80 Jahren erschien nicht nur erstmalig Astrid Lindgrens Pippi Långstrump/ Pippi Langstrumpf, sondern auch Tove Janssons erstes Buch über die Mumins, Småtrollen och den stora översvämmningen/ Mumins lange Reise. Beide Bücher verbindet, dass sie inhaltlich und ästhetisch Neuland betreten. Sie bilden einerseits eine eskapistische Gegenwelt zur kriegsgeprägten Gegenwart und bringen sich zugleich engagiert in diese ein. Dazu greifen sie auf literarische Verfahren zurück, die zuvor vorwiegend in modernistischer bzw. Avant-Garde-Literatur für Erwachsene Anwendung fanden.
16.15 Uhr, Hörsaal XIV
Dr. Jessica Ammer (Germanistische Linguistik)
Latein? Nein danke! – Die Antikenrezeption am Dessauer Philanthropinum
1774 gründete Johann Bernhard Basedow in Dessau eine Reformschule, die mit traditioneller Gelehrsamkeit brechen wollte. Die Philanthropen kritisierten die herkömmliche Art, Latein und Griechisch zu unterrichten – doch wie standen sie zur Antike selbst? Der Vortrag untersucht, wie die philanthropische Reformpädagogik die klassische Bildung umdeuten wollte: Welche Rolle spielten antike Autoren, Mythologie und Geschichte in einer Schule, die „Nützlichkeit“ statt Grammatikpaukerei forderte?
Ein Blick auf das komplexe Verhältnis der Aufklärungspädagogik zur antiken Tradition.
16.15 Uhr, Hörsaal XIV
(Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft/ Komparatistik)
Stelle irgendeine Frage - Ein interaktives K.I.-Experiment
Die Schauspieler Hanno Dinger und Richard Hucke erkunden, was K.I. kann, was sie nicht kann und wo der Mensch vielleicht doch (noch) unersetzlich bleibt. Auszüge aus literarischen Werken, verschiedenen Gebrauchstexten und literaturwissenschaftlichen Texten werden im Original vorgetragen und im Folgenden durch Prompts vom Publikum mutwillig verändert. Die Ergebnisse, die wahrscheinlich amüsant, womöglich verstörend, aber mit Sicherheit überraschend und spannend sein werden, tragen die beiden Schauspieler dann vor. Im Anschluss laden wir zu einer Diskussion mit den Schauspielern um die Veränderung von Autor:innenschaft und Sprecher:innenrollen in Theater, Rundfunk und Co. vor dem Hintergrund zunehmender K.I.-Nutzung ein. Bitte melden Sie sich vorher unter "Link zur Anmeldung" an.