Hannah Locks

"Geheimnis, Heimlichkeit und Verborgenes in der mittelhochdeutschen Epik“ [Arbeitstitel]

Betreuerin: Prof. Dr. Elke Brüggen

  • 2012-2015 Bachelor-Studium der Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, Begleitfach Psychologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • 2015-2017 Master-Studium der Germanistik mit Schwerpunkt der Mediävistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Seit SoSe 2018 Promotion an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zum Thema „Geheimnis, Heimlichkeit und Verborgenes in der mittelhochdeutschen Epik“ (Arbeitstitel)
  • Literatur, Kultur und Geschichte des Mittelalters
  • Rachethematik in mittelhochdeutscher Literatur
  • Frauenfiguren in mittelhochdeutscher Literatur
  • Dinge und ihre acency
  • Geheimnis und Heimlichkeit in mittelhochdeutscher Literatur
  • Beitrag „Hort verfluchter Fülle – Die Nibelungen und ihr Gold“ In: Glasner, Peter/Karin, Anna/Müller, Jens/Winkelsträter, Sebastian/Zacke, Birgit (Hgg.): Ästhetiken der Fülle. Festschrift für Elke Brüggen. Berlin 2021.

Geheimnis, Heimlichkeit und Verborgenes üben nach wie vor eine faszinierende Wirkung auf Menschen aus, wie anhand verschiedener literarischer und filmischer Werke deutlich wird. Bei meiner Dissertation mit dem Arbeitstitel „Geheimnis, Heimlichkeit und Verborgenes in der mittelhochdeutschen Epik“ möchte ich in der mittelalterlichen Literatur untersuchen, inwieweit diese Phänomene Bestandteil der Erzählung sind unter Berücksichtigung von Perspektiven und Interdependenzen. Dabei fällt die Verwobenheit der Geheimnisse und Heimlichkeiten auf. Zunächst wird sich diesen Phänomenen aus kulturhistorischer Perspektive angenähert, die Aufschluss über Geheimnis und Heimlichkeit im Mittelalter gibt.

Den Untersuchungsgegenstand bildet das um 1200 schriftlich fixierte „Nibelungenlied“, das zwar bereits umfangreich analysiert wurde, jedoch nicht in Bezug auf Geheimnis, Heimlichkeit und Verborgenes. Bei der Analyse des Werkes steht das Erzählen von Geheimnis und Heimlichkeit im Vordergrund. Geheimnis und Heimlichkeit fungieren als Handlungselemente, die über weite Teile präsent bleiben. Außerdem bilden sie Bestandteile der agency von Gegenständen im „Nibelungenlied“.  Anhand verschiedener literarischer Spielfelder wie Liebe, Identität und Macht und Herrschaft sollen entsprechende Geheimnisse und Heimlichkeiten analysiert werden, durch die die narrative Handlung beeinflusst wird. Damit stehen sowohl Figurenkonstellationen, Räume als auch die Beschreibungen des Fehlens von Öffentlichkeit in Zusammenhang. Zudem stellen Wissen und Nichtwissen und den daraus resultierenden Informationsdiskrepanzen, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Intrigen mithilfe von Täuschungen und Lügen, sprachlichen und zeichenhaften Doppeldeutigkeiten sowie gestischen Missverständnisse wichtige Elemente für die Etablierung von Geheimnissen und Heimlichkeiten dar.

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