Jacqueline Moschkau

"Die Erfindung des literarischen Selbst - Literarisch-Essayistisches Schreiben als Lebensform und weibliche Automedialität bei Virginia Woolf und Susan Sontag."

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© J. Moschkau

Lebenslauf

  • geboren 1985 in Mühlhausen (Thüringen)
  • 2005-2011 Studium Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis (Literatur, Musik, Medien, Soziologie, Kulturmarketing und -management), Stiftung Universität Hildesheim
  • SoSe 2011 Abschluss: Diplom
  • seit SoSe 2012 Lehrbeauftragte am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft sowie am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft, Fachbereich 2, Stiftung Universität Hildesheim
  • seit 2012 freischaffende Seminarleiterin in der Erwachsenenbildung für diverse Bildungsinstitutionen / Auftraggeber
  • seit WS 2016 Promotion im Fach Komparatistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Betreuer: Prof. Dr. Christian Moser
  • 2014-2017 didaktische Qualifizierung für die Hochschullehre, Weiterbildungsabschluss: WindH-Zertifikat, Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen
  • Prof. Christian Moser (Bonn)
  • Neuere Autobiographieforschung
  • Feministische Literaturwissenschaft
  • Schreibprozessforschung
  • Ästhetik und Poetik der Moderne und Postmoderne
  • Lebenskunstphilosophie
  • Geschichte und Theorie der (literarischen) Subjektkonstitution
  • Dimensionen der Schrift: Zusammenhang von Inhalt und Form
  • Theorie und Praxis des Künstlerbuchs

Nach einer langen Tradition als Bekenntnisliteratur und dem Boom des selbstbezüglichen diaristischen Schreibens im 18. Jahrhundert wurde das autobiographische Schreiben im 20. Jahrhundert vornehmlich als literarische Gattung definiert. Dass diese Sichtweise nicht (immer) haltbar ist, zeigt die Neuere Autobiographieforschung. Zum einen kann das autobiographische Schreiben als Form wahrgenommen werden, die in verschiedenen Textsorten auftritt. Zum anderen lassen sich auch weitere Medien (über die Schrift hinaus) als subjektkonstitutive ästhetische Ausdrucksformen betrachten. Daran anknüpfend will das vorliegende Forschungsprojekt das autopoetische Moment im essayistischen Schreiben untersuchen. Denn auch der Essay ist eine Textgattung, die keine ist. Das essayistische wie auch das diaristische Schreiben haben, so die These, eine autopoetische Funktion, die sich vom retrospektiv-hermeneutischen, autobiographischen Schreiben abhebt. Zudem zeigen diese beiden Schreibformen deutlich, dass Verfahren künstlerischen Schaffens auch als kulturelle Praktiken der Subjektkonstitution zu verstehen sind. Das Untersuchungsobjekt der Dissertation sind der literarische Schreibprozess und die ästhetische Dimension literarischer, autobiographischer und automedialer Ausdrucksformen im Zusammenhang mit der Subjektbildung der Schriftstellerinnen Virginia Woolf und Susan Sontag. Dazu gehört die Analyse der schriftstellerischen Arbeit und deren literarisch-essayistischen Produkte. Das Zusammenspiel von Verfahren der literarischen Arbeit und den Technologien des Selbst (Foucault), die auf Askesis-Übungen der Antiken Lebenskunst zurückgehen, schlägt sich im schriftstellerischen Schaffen und der Subjektkonstitution nieder. Anhand von Texten der intimen Literatur und der medialen (v.a. photographischen) Präsenz lässt sich erörtern, dass die eigene Identität wie auch die Sinnhaftigkeit des Lebens erst in der Selbstentäußerung in einem Medium konstruiert werden und darüber zum (literarisch-)künstlerischen Werk führen. Damit strebt dieses Forschungsprojekt die Synthese aus Subjektbildung mittels künstlerisch-medialer Prozesse innerhalb der vergleichenden Literaturwissenschaft und Autobiographieforschung, Romantheorie als Organisationsprinzip im Schreibprozess und philosophischer Lebenskunst als Subjektbildende Übungspraxis an. Das Forschungsfeld wird eingegrenzt durch die Frage nach einem explizit weiblichen Schreiben (écriture feminine) im 20. und 21. Jahrhundert.

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