Carolin Slickers

"Literatur und Petrokultur im Europa der Great Acceleration." [Arbeitstitel]

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© public domain, Pixabay

Lebenslauf

  • 2015 – 2019: B.A./Double Licence Deutsch-Französische Studien (Universität Bonn/ Sorbonne Paris IV)
  • 2018 – 2019: B.A. Französistik/ Komparatistik (Universität Bonn)
  • 2019 – 2021: M.A./ M.- Litt German and Comparative Literature (Universität Bonn/ University of St. Andrews)
  • seit 2021: Promotion (DIP)
  • Prof. Christian Moser
  • PD Dr. Fechner-Smarsly
  • Energy Humanities, interdisziplinäre Transformationsforschung
  • Literaturen und Künste des 20. Jahrhunderts
  • Literatur zwischen Netzwerk, Feld und Kartografie
  • Erzählformen des Eco Criticism

Die wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von Petroleum ist in unserer heutigen Welt unumstritten. Wie sieht aber die kulturelle Verwicklung der Menschen mit diesem „Stoff“ aus? Petroleum kann vieles sein: Akteur, Materie, Diskurs; Rohstoff, Katalysator, chemisch variiertes Endprodukt. Petroleum changiert zwischen Natur und Kultur: es erstreckt sich in Netzwerken aus Verarbeitungsketten über den Globus, es kommt aus den Tiefen der Erde und landet als nicht zersetzbarer Mikropartikel in Ozeanen und im menschlichen Organismus.

Kurzum, Petroleum ist ubiquitär, und doch „unsichtbar“? Die Forschung beschäftigt dieser scheinbare Widerspruch auf vielen Ebenen: Das Literarische kenne keine spezifische Form um dem Oil Encounter des 20. Jahrhunderts gerecht zu werden (Ghosh 1992), die Kultur oder Kunst verkenne ihre eigene Abhängigkeit von Petroleum (Worden Ross 2014) und die Forschung kenne kaum Konzepte, die kulturelle Moderne mit der Energienutzung, die sie ermöglicht hat, in Verbindung zu bringen (Szeman et al 2017).

In meiner Dissertation möchte ich diesen Problematiken von literaturwissenschaftlicher Seite begegnen: Wie greift Literatur den Komplex der Petrokultur auf und wie versteht Literatur im Spiegel des Petroleums ihre eigenen Möglichkeiten?
Eingegrenzt wird die Analyse auf den Zeitraum der Great Acceleration (McNeill 2014), von der Nachkriegszeit bis zur zweiten Ölkrise. Der Zugang (und Begriff) ist ein energiegeschichtlicher und bietet die Möglichkeit, Texte aus bisherigen literargeschichtlichen Kontexten zu lösen und in neuen Konstellationen zu verstehen. Komparatistisch ausgerichtet beschäftigt sich die Arbeit mit Erzähltexten aus Österreich, Italien, der DDR, Schottland und Frankreich.

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